Hypermobilität bei Pferden
Sie sind schlaksig und tollpatschig. Unter dem Sattel hat man das Gefühl, Vorder- und Hinterhand passen nicht zusammen und beim Reiten hat man eher die Wahrnehmung man reitet eine Schlange. Hypermobilität kommt nicht nur bei uns Menschen vor, sondern auch bei Pferden. Es bezeichnet „eine Beweglichkeit der Gelenke, die über das altersbezogene normale Maß hinausgeht“ (Dr. Nadine Blum, u.a. Tierärztin; aus Dressurstudien, Heft 2, 2019). Blum sagt weiterhin: Wird das junge Reitpferd, „ohne das es ausreichend muskulär stabilisiert und körperlich ausgereift ist, zu stark belastet, fördert auch das die Hypermobilität“. Viele Faktoren fördern die hypermobilen Pferde: genetische Aspekte, aber auch zu wenig angemessene Arbeit. Betrifft sie den gesamten Körper ist sie eher erblich bedingt. Mit Hilfe stabilisierenden Muskeltraining, Koordinations- und Propriozeptionstraining, nicht zu frühem Anreiten können negative gesundheitliche Folgen vermieden werden (Dressurstudien, Heft 2, 2019, S. 33). Bewegungen auf verschiedenen Böden und Stangenarbeit können helfen bzw. bei tollpatschigen Pferden mit Dualgassen arbeiten.
Wenn ihr mit jungen Pferden arbeitet, achtet viel darauf, geradeaus zu reiten. Geht ins Gelände. Somit vermeidet ihr ungünstige Rotationsbewegungen in den Gelenken, die einfach passieren, wenn das junge Pferd auf gebogener Linie sich bewegt und auf die „innere Schulter kippt“. Außenstellung ist hier beispielsweise sinnvoll, damit die innere Schulter „oben bleibt“.
Und der Leitsatz, jungen Pferden einfach etwas Zeit geben, sollte jeder Pferdebesitzer im Hinterkopf haben.